Shoegazing heisst auf Englisch „auf die Schuhe starren“. Es ist keineswegs die Bezeichnung für das Verhalten eines verlegenen Schuljungen, nein, es ist eine Musikrichtung.
In den späten 80er Jahren in England entstanden - hielt der Hype um den rockigen Musikstil bis mitte der Neunziger Jahre an. Das Sub Genre des Alternative Rock kennzeichnen vor allem dröhnende Riffs, eine Soundwand aus lärmenden Gitarren und der melodisch, gedämpfter Gesang.
Da Shoegaze zu dieser Zeit neben dem populären Grunge und dem aufkommenden Britpop unterging, blieb die Fangemeinde überschaubar. Eine Mini-Szene, die sich in London und rund um die Region Thames Valley manifestierte. „The scene that celebrates itself“, nannte sich die Musikszene und feierte sich wortwörtlich selbst.
Und was hat das nun mit Schuhen zu tun? Ganz einfach. Da sich die Musiker während ihren Auftritten kaum bewegten und ihren Blick meist gegen die Schuhe, besser gesagt auf ihre Effektgeräte, richteten, erhielt der Musikstil durch das einflussreiche Musikmagazin New Musical Express seinen Namen.
Doch eigentlich mag den Begriff shoegazing niemand so richtig. Allen voran die Musiker selbst.
So meinte Stuart Brathwaite von der Band Mogwai, die übrigens gerne von Musikjournalisten in die Sparte Shoegaze gepackt wird: „Shoegaze is a dumb term made up by clueless NME idiots".
So buhlten die Bands Jahre lang um grösseres Ansehen ihres Musikstils. Und tatsächlich kam dieser vor ein paar Jahren wieder in Mode. Der einzige Unterschied: heute nennt man’s Nu Gaze.